Lecker Kaffee aus Mesa de los Santos - Kolumbien

 


Ich nahm die Seilbahn im Chicamocha Nationalpark, die hinauf nach Mesa de los Santos führt. Hier wurde ich von einem Taxi abgeholt und zu einer Finca gebracht, auf der 100% ökologischer Kaffee auf einer Fläche von 230 Hektar angebaut wird.

Auf der Finca gibt es ein Kaffee-Museum, wo es 52 verschiedene Arten von Kaffee aus der ganzen Welt zu bewundern gibt. Hier findet die jährliche "Cupping Extravaganza" statt, ein Wettbewerb, der die besten Kaffees weltweit in Bezug auf Aroma, Geschmack und Duft überprüft.

 

Was ist der Unterschied zwischen Aroma und Duft? Aroma ist der Geruch, den man riecht wenn der Kaffee mit Wasser gemischt wird. Der Duft selbst ist das erste, was man nach dem Mahlen des Kaffees riechen kann, bevor man ihn mit Wasser aufgießt. Um nur ein Beispiel zu nennen, der "Geisbia-Aribica Kaffee" gehört zu den Top 5 der besten Kaffees der Welt. Auch "Arabica Icatú" ist eine der Topsorten. Die Finca selbst produziert 35% Bourbon und Tipica und 65% Caturra.

 

Der Unterschied zu anderen Kaffee-Touren ist, dass ich hier eine Erklärung über die verschiedenen Kaffeesorten bekomme: Wie unterscheiden sie sich? Woran kann man sie erkennen? Welche Schädlinge machen den Kaffeepflanzen zu schaffen und wie kann man sie bekämpfen? Auf anderen Kaffee-Touren (Concordia, Manizales) erfährt man hingegen mehr über die Kaffeeverarbeitung und die Geschichte des Kaffeeanbaus.

Auch auf meiner Tour gab es eine kurze Erklärung des Verarbeitungsprozesses und dann durfte ich die verschiedenen Kaffeesorten probieren. Zuerst habe ich den trockenen Kaffee gerochen, danach konnte ich ihn wirklich selber kosten (wie bei einer Weinprobe wird der Kaffee wieder ausgespuckt). Bei der Auflösung kam heraus, dass mir die Sorte "Tipica" am besten schmeckte.

 

Während der Ernte zwischen September und Dezember beschäftigt die Finca rund 500 Mitarbeiter, in der Nebensaison nur 50 Personen. 

Was ist der Unterschied zwischen dem Kaffee aus Mesa de los Santos und dem Kaffee aus anderen Teilen Kolumbiens?
-> In der Region Mesa de los Santos gibt es wenig Regen, was Stress für die Pflanzen verursacht. Dieser Stress fördert unlogischerweise eine bessere Qualität, größere Blätter und entwickelt andere Geschmacksrichtungen wie Zitrus und rote Früchte.
-> Durch die tektonische Aktivität in dieser Gegend wird Energie von den Kaffeepflanzen absorbiert.

Zum Leidwesen der Kolumbianer und Ausländer wie mich wird 95% des besten kolumbianischen Kaffees exportiert.

Von Bucaramanga aus besuchte ich das koloniale Dorf Giron, das auch in der Liste der "Red de Pueblos de Patrimonio de Colombia" aufgenommen ist und ausschließlich aus weißen Häusern besteht. Das kleine Dorf ist nur 15 Minuten von Bucaramanga entfernt und bietet sich als nachmittags-Ausflug an.

 

Wusstest du schon?

1. Kolumbien hatte vor langer Zeit schon andere Namen war auch viel größer. New Granada (1499, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, nord-west Brasilien und Panama), Gran Colombia (1830, Abspaltung von Venezuela und Ecuador),  Republic of New Granada (nach der Auflösung im Jahre 1830 von Gran Colombia, besteht aus Kolumbien und Panama mit kleineren Portionen des heutigen Ecuador und Venezuela), Granadine Confederation (1858), United States of Colombia (1863) und jetzt Republic of Colombia (seit 1886).
2. Nur die zwei mittleren Blattadern der Kokablätter beinhalten Koka.
3. Der Unterschied zwischen kolumbianischem und brasilianischem Kaffee ist, dass in Brasilien die Menge der Produktion wichtig ist, während in Kolumbien die Qualität auf Nummer 1 steht. 
4. Wo kommt der Kaffee her? Ein Pastor in Äthiopien (Provinz Kaffa) sah seine Ziegen auf der Weide die Kaffeepflanzen essen und hat festgestellt, dass die Ziegen nach dem Essen plötzlich mehr Energie hatten. Der Pastor machte für sich selbst eine Mischung mit den Blättern, fand den Geschmack jedoch schrecklich. Später wurde der Kaffee zum ersten Mal geröstet und der köstliche Duft entdeckt.
5. Die Art  "Arabica Moca" hat die kleinste Frucht und ist auch sehr teuer. 240 $ / lb
6. Ein Kaffeesamen braucht 6 Monate bevor er als Setzling im Freien gepflanzt werden kann.
7. Eine Kaffeepflanze trägt vom ersten Jahr an Früchte und beginnt ab dem vierten Jahr schneller zu wachsen und mehr Früchte zu tragen. Nach 10 Jahren wird die Pflanze auf eine Höhe von 50 cm gekürzt und ein Jahr später kann sie wieder Kaffee produzieren.
8. Eine Kaffeepflanze produziert jährlich zwischen 20.000 und 25.000 Früchte.
9. Was ist der Unterschied zwischen Arabica und Robustica Kaffee? Robustica Kaffeepflanzen sind größer, stärker, haben aber auch einen qualitativ minderwertigeren Geschmack.
10. Warum wird die "Arabica Guayaba" Königin des Kaffees genannt? Aufgrund der Tatsache, dass die Kronen der Pflanze ihre Früchte am längsten tragen.
11. Königin Elisabeth von Spanien trinkt nur Kaffee vom Typ "Blue Mountain Arabica", welcher zu den 15 besten Kaffeesorten der Welt gehört.
12. "Arabica Maragogipe" Kaffee hat die größte Bohne, und am wenigsten Kerne.
13. Auf den Foto: Eine große Frucht Maragogipe, die kleinste ist die Arabica Moca.
14. Die "Arabica Poli Sperm" hat die größte Frucht, aber der Kern ist klein. Alle zwei Jahre produziert er nur 3 Früchte, aber es gibt 8 Bohnen pro Frucht.
15. Weil Brasilien mit Robustica Kaffeepflanzen arbeitet, können sie Maschinen bei der Ernte einsetzen. In Kolumbien geschieht alles manuell.

That's what I love about being the whole excange thing, you're never alone...

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Shakira stiftet Schule in Armenviertel in Kolumbien

Bogotá (dpa) – Die Sängerin Shakira hat in der kolumbianischen Stadt Cartagena de Indias eine Schule für 1700 Kinder gestiftet.

 

Die 37-Jährige eröffnete am Montag (Ortszeit) das 8000 Quadratmeter große Gebäude, das von ihrer Stiftung "Pies Descalzos" finanziert wurde, wie der Rundfunksender RCN berichtete.

"Die Bildung ist der einzige Weg, um Gleichheit zu schaffen und die Ketten der Armut zu brechen", sagte die Lebensgefährtin des spanischen Fußballers Gerard Piqué (27) demnach. Shakira brachte ihren einjährigen Sohn Milan mit.

 

Die Schule wurde auf einem Grundstück im Stadtteil Lomas del Payé errichtet. Die Mehrzahl der rund 34 000 Einwohner des verarmten Stadtteils wurden aus den Regionen Magdalena Medio und Montes de María, südlich von Cartagena, vertrieben. Dort sind seit Jahrzehnten Guerilla, Paramilitärs und Drogenhändler stark präsent.

Für das Projekt wurden den Angaben zufolge 16 Milliarden Pesos (5,7 Millionen Euro) ausgegeben. Es seien in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden Zufahrtsstraßen und andere Infrastrukturwerke gebaut worden, die im Stadtteil fehlten, erklärte die Direktorin der Stiftung, Patricia Sierra, der Zeitung "La Vanguardia". Die Schule soll auch als offener Treffpunkt für Jugendliche und Erwachsene dienen.

Es ist die sechste Schule, die von Shakiras Stiftung in Kolumbien gebaut wurde. Die gebührenfreie Ausbildungsstätte wird den Angaben zufolge von der Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadtregierung und dem Erzbistum von Cartagena de Indias geführt. Shakira gründete die Stiftung "Pies Descalzos" 1997, nach ihrem ersten internationalen Erfolg.

"Wir fühlen uns jetzt sicherer, weil unsere Kinder in unmittelbarer Nähe zur Schule gehen", sagte eine Mutter. Bislang hätten die Kinder auf Motorrad über verunsicherte Straßen zur Schule gebracht werden müssen. Der Unterricht beginnt am 3. März.

 

(25.02.2014)

 

 

 

 

 

 

 

 

Kolumbiens unentdeckte Pazifikküste

Kolumbien hat einen denkbar schlechten Ruf. Als ich den lieben Daheimgebliebenen in einer Email eröffnete, dass der nächste Stopp meiner Reise Kolumbien sein würde, erklärte man mich abwechselnd für verrückt oder leichtsinnig. Ich wurde vor paramilitärischen Konflikten und gewalttätigen Drogenkriegen gewarnt. Doch diese Auseinandersetzungen gehören längst der Vergangenheit an und mit ein wenig gesundem Menschenverstand ist eine Reise durch Kolumbien nicht gefährlicher als ein Ausflug durch Berlins Nachtleben.

 

Während meiner Reise durch Kolumbien ließ ich die üblichen Verdächtigen wie die Karibikküste links liegen und konzentrierte mich auf die Pazifikküste Kolumbiens. Genauer gesagt das kleine Dörfchen Ladrilleros, zu dem nur ein mehrstündiger Bootsausflug führt. In der Semana Santa zu Ostern und in den Monaten Juli und August ein beliebter Rückzugsort für gestresste Großstädter aus dem rund acht Stunden entfernten Cali, ist dieser Teil des Landes ansonsten so verlassen, dass ich schon vermutete, dort würde ein Endzeitfilm gedreht werden: Hostels, deren einzige Bewohnerin ich war. Von Banken und Geschäften keine Spur. Die wenigen Einwohner des Dorfes dösten in der Sonne vor ihren Häusern oder beobachteten schläfrig ihre spielende Kinder. Verschlossene Restaurants, die ihrem eigenen Rhythmus zu folgen schienen und Strände, an denen mir kilometerweit kein Mensch begegnete. Schnell verfiel ich in den langsamen Trott des Dorfes, wanderte die Strände ab oder badete im Meer. Arbeit, Probleme und mein Leben in Deutschland waren noch nie so weit weg.

 

 

Abgeschnitten von der Außenwelt

 

Da keine Straßen nach Ladrilleros führen, ist das Dorf komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Dreimal am Tag fährt ein Boot zwischen dem Dorf und der nächstgelegenen Stadt Buenaventura und bringt neben einigen wenigen Besuchern auch wichtige Lebensmittel mit, denn alles muss aus Buenaventura eingeschifft werden. Dementsprechend hoch sind die Preise für Nahrung und Getränke. So kostet ein Mittagstisch rund 12.000 Pesos, mehr als doppelt so viel wie in anderen Teilen Kolumbiens.

Wieso also an einen verlassenen Ort fahren, den jeder Kolumbianer - außer an den Feiertagen - zu meiden scheint? Ganz einfach gesagt: Die Umgebung ist spektakulär. Einsame Strände, dramatische Klippen, erfrischende Wasserfälle, Höhlen und dichte Mangrovenwälder. Der Nationalpark Uramba Bahía Málaga bietet herrliche Pools und ein dichtes Netz an Flussarmen, die mit einem Kayak abgepaddelt werden können. In der Saison im Juli und August kommen jährlich tausende von Wale an die geschützten Buchten vor Ladrilleros, um ihre Junge zu gebären und zahlreiche Touren bringen die Besucher auf das Meer hinaus, um die Wale in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Viele Dorfbewohner verdienen sich dadurch ein kleines Zubrot und bieten solche Touren auf kleinen Fischerbooten an. Dabei sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass die ehemaligen Fischer auch über eine Lizenz verfügen und nicht zu nahe an die jungen Familien heranfahren, um sie nicht zu stören.

 

Ladrilleros ist sicherlich kein Ort für junge Party-Tiere und Rund-Um-Die-Uhr-Bespaßung. Reisende, die außerhalb der kurzen Saison am Pazifik halt machen, werden schnell merken, wie langsam die kolumbianischen Uhren ticken und wie unglaublich erholsam es sein kann, einfach eine Woche die Seele baumeln zu lassen und nichts weiter zu tun als sich zu überlegen, ob der Tag in der Hängematte oder am Meer verbracht werden soll. Die spektakuläre Kulisse der dramatischen Pazifikküste tut sein übriges.

 

 

Text von Anja Knorr (31.03.2014)


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Wir sind alle Kinder dieser Welt!
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